Auftanken

Es gibt nichts Gutes außer man tut es
Die Herausforderung beim Auftanken ist die, herauszufinden, welcher Stoff der richtige ist. Der Mensch ist ja schließlich kein Auto, da weiß man, was rein muss, damit die Karre wieder läuft.

Aber was braucht der stressgeplagte, verunsicherte und krisengeschüttelte Bürger, um wieder an Fahrt zu gewinnen? Gut, es würde schon helfen, wenn die S-Bahn wieder fahren würde, aber das ist es nicht. Es geht darum, die Maschine, die im stupiden Einerlei der phantasielosen Alltäglichkeiten zuerst an Fahrt verloren hat, dann irgendwann stehen blieb, wieder in Schwung zu bringen.

Dann auch noch diese fette Ladung Weihnachts- und Jahreswechsel-emotion mit viel Zeit zum Dösen, Denken, dumm Quatschen und dem Schöpfen pseudo-philosophischer Erkenntnisse. Das leert alle Tanks, macht die Batterie platt und führt nur zu den üblichen Drei- Tages-Vorsätzen, also zu Nichts. Aber ist ja klar, von Nichts kommt Nichts.

Da muss jetzt mal richtig aufgetankt werden. Da muss ein Katalysator her, der die müden Moleküle wieder in Kollision bringt. Energie muss entstehen, Antrieb für Kreativität, Neues denken, Handeln mit Sinn und Verstand.

Besser noch ein Zaubertrunk, der eine Inspiration gibt, oder womöglich eine Vision. Ja, es muss schon Super sein. Ist ja sowieso alles super, kannste fragen wen Du willst – alles super!
Hilft bloß nicht.

Oder reicht normal? Was ist normal? In der Norm sein gilt als langweilig, uninteressant. Alles was nicht super ist, ist normal und normal klingt ja schon wie stink-normal. Ist es normal, dass wir wieder hetzen, jagen, erlegen und die Beute in die Höhle schaffen zu null Prozent Zinsen mit hundert Prozent über die Verhältnisse – Agenda 2010. Oder ist es normal, in Wut und Ohnmacht zu erstarren. Treiben lassen, fordern statt anpacken, höchstens nochmal aufregen über die da oben.

Wo ist das Regulativ, zu entscheiden zwischen super und normal, zwischen Hetz und Hatz und easy going. easy going - but going! Oma hilft mit Küchensprüchen: Es gibt nichts Gutes außer man tut es – Oma hat Recht: Arsch hoch und anpacken.

Ran an die Tankstelle des Lebens, die alten Säulen stehen noch und wenn man sich ein bisschen Mühe gibt, dann kommt der kraftspendende Saft auch wieder – erst zögerlich, sporadisch, aber wenn man dranbleibt (schon mal was von Nachhaltigkeit gehört) dann sprudelt es und wird zum Quell der Lebensfreude. Es ist der treibende Powersaft, der verhindert, sich wieder in rostige Starre fallen zu lassen.


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