Was macht die Kunst, Cameron Rudd?

Das Türchen Nummer 16 des Maulbeerblatt-Künstler-Adventskalenders
Was können wir von Künstlern über uns und die Zeit erfahren, in der wir leben? Und: Was kommt 2024 wohl auf uns zu? Das wollten wir von ihnen selbst wissen und haben deshalb über die vergangenen Monate hinweg 24 bildende Künstler befragt, denen wir im Berliner Südosten begegnet sind. Hinter dem Türchen Nummer 16 arbeitet der britische Künstler Cameron Rudd. Er erzählt uns über sein Werk und sein Jahr.
Der britische Künstler Cameron Rudd in seinem Atelier in der Mengerzeile
Foto: Sebastian Köpcke
Ich bin ein Maler. Ich habe in London studiert und bin hierhergezogen, um ein besseres Leben zu haben.
In London ist alles sehr teuer. Vor allem die Mieten. Deshalb bin ich nach Berlin gezogen.
Am Anfang habe ich für mich selbst gemalt und mir dabei selbst Fragen gestellt. Zum Beispiel als ich meine Oranienburger-Straßen-Serie gemacht habe. Da waren Mädchen, die dort gearbeitet haben und ich hatte das so noch nicht gesehen. Ich habe dann einfach ohne richtigen Grund angefangen zu malen. Meine Frage war: Was machen die da? Es war Prostitution aber es war auch eine optische Tourismusattraktion. Was kann ich rausholen? … Es ist bunt. Es ist wie Plastik. Es wirkt wie viele wertlose Sachen, aber es ist auch schön.  

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  Die Orte, die ich male, sind nicht schön, aber sie sehen schön aus – aber es ist dort nicht schön. Dort gibt es Dealer und Kriminalität. Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, warum ich diese Bilder male. Ich finde die Motive schön, aber das Thema ist nicht schön. Für meine Familie war es ein hartes Jahr. Ich habe eine Ausstellung Ende des Jahres in Deutschland und muss deshalb sehr viel produzieren. Danach habe ich dann auch wieder Zeit. Aber 2024 kommt ja schon die nächste Austellung in einem Museum meiner Heimatstadt …

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