Schon früh fand Vöhringer ihre Berufung im Tanz. Nach einer klassischen Ausbildung am Konservatorium in Madrid zog sie nach Berlin, um hier als freischaffende Künstlerin durchzustarten. Doch der Weg war nicht immer einfach. „Das hat nicht so funktioniert, wie ich mir das vorgestellt hatte“, erinnert sie sich.
Letztlich fand Vöhringer ihre künstlerische Heimat dann in der Gründung des Raums "Cordilleras" - dem Ort für Körper und Utopien. Gemeinsam mit ihrer Kollegin Silvia Ospina baut sie hier ein vielfältiges Programm auf, das Tanz, Performance und Pädagogik miteinander verknüpft.
Für Oktavia ist der Austausch mit dem Publikum essenziell. „Es gibt immer einen Einfluss auf das, was auf der Bühne passiert“, betont sie. Dieser leiblich-sinnliche Moment sei durch keine andere Kunstform zu ersetzen. Gleichzeitig beschäftigt sie die Frage, wie Tanz und Körperarbeit als menschliche Praxis in einer zunehmend digitalisierten Welt erhalten und vermittelt werden können. „Der Körper ist unsere gemeinsame Basis“, sagt Vöhringer. Dieses Verständnis möchte sie in ihrer pädagogischen Arbeit weitergeben.
Ob als Tänzerin, Choreografin oder Vermittlerin - Octavia Vöhringer sieht ihre künstlerische Tätigkeit stets als ganzheitlichen Prozess. Dabei geht es ihr nicht nur um ästhetischen Ausdruck, sondern um das Erlebnis von Gemeinschaft, Menschlichkeit und Utopie.