Toni beschreibt, wie Gesang, Pfiffe und Küchenklänge im Elternhaus unabsichtlich den Grundstein für seinen späteren musikalischen Ausdruck legten. Benno berichtet von seiner Zeit im Knabenchor in Köpenick, wo die Entscheidung für oder gegen Musik so eindeutig schien wie ein morgendlicher Automatismus.
Die beiden erzählen von frühen Auftritten in Berlin – mal vor Countrypublikum in einer Punkband, mal in Jugendclubs, mal im Rausch überfüllter Kneipen, in denen sich Fremde plötzlich auf Tischen wiederfanden. Ebenso schildern sie besondere Gänsehautsituationen, etwa spontanen Publikumsenthusiasmus in kleinen Kneipen oder außergewöhnliche Auftritte wie eine Lesung auf dem „Blauen Sofa“ der Frankfurter Buchmesse.
Im weiteren Gespräch reflektieren sie, wie Musik den Blick auf Gesellschaft verändert: als Raum, in dem sich Menschen begegnen, die sich außerhalb eines Konzerts möglicherweise aus Prinzip aus dem Weg gehen würden. Zwischen Empathie, Irritation und der Suche nach Gemeinsamkeit beschreiben sie Kunst als einen Ort, an dem verbindende Augenblicke entstehen können – selbst wenn diese nur kurz aufleuchten. Auch ihre Haltung zu politischen Positionierungen, zu neuen technologischen Entwicklungen und zu den Spannungen unserer Zeit findet Platz; unaufgeregt, aber mit einer gewissen Schärfe in der Betrachtung.
Am Rande geben die beiden Einblicke in aktuelle Projekte, darunter neue musikalische Arbeiten, Live-Auftritte sowie die Entstehung eines elektronischen Songs „Wir sammeln Pilze“, der unerwartet auf einem Sampler mit u. a. den Pet Shop Boys landete. Abschließend berichten sie über persönliche Highlights des Jahres, darunter Begegnungen, Reisen und familiäre Momente, sowie über ihre Beziehung zu Weihnachtsmusik und traditionellen Klängen.
