Was macht die Kunst, Beate Seelig?

Türchen Nummer 20 im Künstleradventskalender
Was können wir von Künstlern über uns und die Zeit erfahren, in der wir leben? Und: Was kommt 2024 wohl auf uns zu? Das wollten wir von ihnen selbst wissen und haben deshalb über die vergangenen Monate hinweg 24 bildende Künstler befragt, denen wir im Berliner Südosten begegnet sind. Hinter dem Türchen Nummer 20 sprachen wir mit der Emaille-Künstlerin und Metallgestalterin Beate Seelig.
Die Künstlerin Beate Seelig vor einem ihrer Werke im Helga-Hahnemann-Haus in Schöneiche
Foto: Caroline Gubig
„Wenn mich etwas Aktuelles mich wirklich beschäftigt, dann nähere ich mich dem Thema eher zeichnerisch. Und davon fließt natürlich auch ein Teil in meine Emaillearbeiten ein. Da fließt auch das, was mich umgibt, immer mit ein. Das ist klar. Oft ist es doch so, dass man durchs Leben läuft und so vieles übersieht. Und ich finde, die meisten Sachen sind wirklich wichtig, gerade die selbstverständlichen, die man kaum wahrnimmt. Ich habe vor Jahren schon viele Leute meiner Familie in den Tod begleitet, auch meinen Mann. Und das ist erstaunlicherweise erst jetzt bei mir so richtig angekommen. Das war ein schwieriges Jahr, aber auch ein gutes Jahr, dass ich das endlich hinter mir lassen konnte und damit besser umgehen kann. Die Kunst hat mir dabei geholfen. Ich habe unheimlich viel gezeichnet. Oft so flotte Sachen. Es sind auch tolle Sachen dabei entstanden. Manche habe ich auch einfach weggeworfen.
Es war ein erstaunliches Jahr für mich. Sehr ambivalent, aber eigentlich gut im Ganzen gesehen.
Ich lasse alles auf mich zukommen. Man kann die Zukunft ohnehin nicht planen und dann muss man zusehen, dass man ordentlich und weiterhin freundlich und den Menschen wohlgesonnen ist. Ein Problem habe ich jedoch. Ich brauche einen großen Arbeitsraum. Und den zu finden, ist sehr schwierig. Sehr schwierig. Daher fokussiere ich mich erst mal auf kleinformatige Arbeiten. Sowohl beim emaillierten Metall als auch beim Zeichnen.  

Bitte unterstütze unsere redaktionelle Arbeit!

  Es gibt eine Handvoll von reichen und wohlhabenden Künstlern in Deutschland. Die werden auch immer wieder erwähnt und auch oft gekauft. Es geht ums Geld. Wenn der Künstler viel gekauft wird, wird er bekannter, sein Marktwert steigt und er wird noch bekannter und die Leute kaufen noch mehr Werke von ihm. Logisch, das ist eine simple Rechnung. Man kann aber auch recht bekannt und sehr angesehen sein und trotzdem bleibt man finanziell gesehen immer im Mittelfeld, auch wenn die Arbeiten sehr interessant und richtig gut sind.“

Glosse

Der Mörder ist immer der Schiri

Jetzt, wo das Wetter wieder so gut ist, dass man keine Ausrede mehr dafür hat in der Wohnung zu bleiben,...

Zeitreisen

Schirmer adieu

Abschied von einem der ältesten Ladengeschäfte Köpenicks „Jegliches hat seine Zeit“ sang schon vor über einem viertel Jahrhundert der Friedrichshagener Rockbarde...

Nico Schmolke im Interview mit Willi Junga, Kandidat von von Bündnis 90/Die Grünen für das Berliner Abgeordnetenhaus Maulbärklipp

Ein Mann sieht grün

Der Fachpolitiker Seine Themen verortet Willi Junga vor allem in der Digitalpolitik. In den vergangenen Jahren habe er sich durch ehrenamtliche...