1976 hatte sich Kortschnoi, gebürtiger Leningrader, in den Westen abgesetzt. Zweimal verlor er WM-Kämpfe gegen den in der UdSSR linientreuen Titelverteidiger Anatoli Karpow. Immer gab es Theater. Mal setzte sich Kortschnoi eine Spiegelbrille auf, mal verweigerte er zur Begrüßung den Handschlag. Kortschnoi spielte aggressiv, immer auf Sieg, Jahrzehnte hielt ihn das in der Weltspitze. Einmal sagte er: „In einer Variante der Königsindischen Verteidigung weiß ich bis heute nicht, wo der weiße Läufer besser steht.“ Zur Auswahl stehen die Felder e3 und g5. „Mein Leben für das Schach“, heißt Kortschnois Autobiografie. Einmal kam er sichtbar in unsere Nachbarschaft, siegte für den SV Glück Auf Rüdersdorf in der 2. Bundesliga. Am 6. Juni verstarb Viktor Kortschnoi in seiner Wahlheimat Wohlen (Schweiz). Nach einem Schlaganfall verbrachte er die letzte Zeit im Rollstuhl, analysierte und spielte dennoch. Kortschnoi wurde 85 Jahre alt.
Hug-Kortschnoi, Schweiz 1978, Schwarz am Zug gewinnt
Auflösung ( Printausgabe #94): 1 ... Tc6 2. dc6 Lh2 nebst Df5. Falls 2. Df7 Tc7 3. Dg8 Dc1 4. Tc1 Tc1 matt.
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