Wasser hat doch Balken

Die lange Reise der Spree Arche
spreearcheDa schwimmt etwas ganz Besonderes. Selbstgebaut. Ein verwirklichter Lebenstraum. Für Friedrichshagener eine Bereicherung, mal etwas ganz anderes. Ein Ort für einen schönen Abend, eine schöne Party. Preiswert und doch stilvoll, aber auch irgendwie urig. Gemütlich. Romantisch und unberührt. Die Rede ist von der Spree Arche.
Die Spree Arche ist ein Restaurant. Und das Besondere? Liegt darin, dass es schwimmt und nicht steht. Es schwimmt mitten auf der Müggelspree. Ungefähr 40 m vom Ufer entfernt ankert es in einer Bucht nahe der Badestelle „Teppich“. Und wie soll man dort hinkommen? Schwimmen? Klar, warum nicht. Man kann aber auch am Ufer klingeln und wird dann mit einem kleinen Motorboot abgeholt. Aber zwei Jahre baute Frank Cotte, neben seiner Tätigkeit als Schreiner, an seinem Traum. Gemeinsam mit einem Freund zimmerte er ein zweigeschossiges Holzhaus und setzte es auf einen alten Schubleichter. Außer Tresen, Kühlschrank und Kaminöfen stammt alles aus eigener Hand. Frank Cotte steckte sein ganzes Herzblut, eine Stange voll Geld und jede Menge Ideen in dieses Hausboot. Somit schaffte er „eine Adresse für Friedrichshagen“, die ein beliebter Ort für Feiern, Partys und Feste jeder Art geworden ist. Den besonderen Reiz und den wahrscheinlich romantischsten Blick ganz Friedrichshagens erlebt man aber auch ohne Fest: auf der Terrasse, bei Sonnenuntergang und einem guten Glas Wein. Das Hausboot existiert schon seit drei Jahren. Gern würde es ein richtiges Zuhause mit Steg und festem Liegeplatz in Friedrichshagen finden. Doch die Behörden schickten es auf eine lange Reise. Es ankerte schon an der Steganlage vor Rübezahl, am Freibad Friedrichshagen, am Wassersportzentrum und sogar in Rahnsdorf. Doch jedesmal wurde es wieder weggeschickt. Einmal fühlten sich die Nachbarn gestört, dann waren geschütztes Schilf und seltene Vögel zu nahe, an einem anderen Ort fehlte die Erlaubnis, den Steg zu benutzen, und zu guter Letzt hatten andere Gastronomen Angst vor der Konkurrenz. Seid April 2006 ankert die „Spree Arche“ hinter dem Spreetunnel in einer Bucht der Müggelspree. Die Gäste wurden mit einem kleinen Floß vom Ufer abgeholt. Mit einem Seil konnte man es zur Spree Arche und wieder zurück ziehen. Die Wasserschutzpolizei fand diese Idee nicht so toll wie seine Passagiere und beschlagnahmte das Gefährt. Grund ist der fehlende Personenbeförderungsschein. Aber die Probleme gehen noch weiter. Der Antrag auf einen Liegeplatz wurde von der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung abgelehnt. Das Bezirksamt ist dagegen und auch vom Schifffahrtsamt kam eine Ablehnung. Sogar das Bundeswasserstraßengesetz und das Baugesetzbuch werden gegen das schwimmende Restaurant ins Feld geführt. Frank Cotte betritt mit seiner Idee Neuland. Was fehlt ist die rechtliche Grundlage. Doch der Widerstand der Behörden ist unverständlich. Denn hier hat sich jemand eine Existenz aufgebaut. Einen Lebenstraum und eine tolle Idee verwirklicht. Und darüber hinaus kommt es dem Bezirk und seinen Einwohnern zu Gute. Doch das letzte Wort ist noch nicht gesprochen. Vom Bezirksamt Treptow Köpenick wurde Cotte nun ein fester Liegeplatz in Aussicht gestellt. Bis es dazu kommt, können allerdings noch Monate ins Land streichen. Diesen Winter erreicht man die „Spree Arche“ noch an seinem gewohnten Platz: über den Müggelschlösschenweg vom Salvador-Allende-Viertel aus oder durch den Spreetunnel. Geöffnet wird in der Woche täglich ab 15 Uhr, am Wochenende ab 12 Uhr. Wir freuen uns auf einen Glühwein vorm Kamin und hoffen auf ein Happy End!  

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