Das Stadtkunstprojekt KAiAK
Als ob sich eine überdimensionale Spinne die Baulücke zu Nutze machte, erstreckt sich ein Netz in der Grünstraße Nummer 6-8. Der Begeisterung des Nachwuchses wegen, fühlen sich außer mir auch dessen direkte Vorfahren animiert, die Konstruktion des Architekturbüros NL Architects aus Amsterdam zu beklettern. Etagenartig ziehen sich mehrere Netze durch die räumliche Gitterstruktur. Diese zu erklimmen braucht etwas Geschick, jedoch sind die erforderlichen Schritte leicht erlernt.
Im Prospekt, das mir eine Mitarbeiterin des Kaiak Teams mit stolzem Lächeln überreicht, lese ich:
„Die räumliche Gitterstruktur aus Seilen formt sich durch ihre innere Spannung zu einem Bogen, der den Weg zwischen Altstadt und Ufer rahmt. So ruft es diese für Alt-Köpenick so wichtige Verbindung ins Bewusstsein.“
Ich trete ein paar Schritte zurück, um diese Behauptung mit dem nötigen Abstand zu überprüfen. Ein Kind winkt mir von oben zu. Ich strecke den Arm, mache den Daumen nach oben und bewege mich Richtung „Lichtgarten“.
Eine Art exotischer Schulgarten erschließt sich mir, in dem lichtliebende Gewächse wie das Mammutblatt gepflanzt wurden. Das integrierte Sonnendeck, das sich durch seine äußerst bequemen Liegestühle auszeichnet, lädt zum Verweilen ein. Die hellen Innenwände reflektieren das einfallende Sonnenlicht auf eine freundliche Art und erzeugen so den Eindruck einer eigenständigen Lichtquelle.
Der “Schattengarten“ ist nur einige Schritte von seinem Pendant entfernt, und liegt direkt am Kiezgraben. Üppige und urwüchsige Vegetation durchzieht dieses Areal, das sich nur auf Holzstegen beschreiten lässt. Ist man am anderen Ende angekommen, wird man mit einem Blick auf das Wasser belohnt.
Solcherart entspannt mache ich mich auf den Weg, um den Marktplatz des Archtikturbüros Topotek 1 aufzusuchen.
Dieses Areal ist mir bisher als asphaltgrauer, gebührenpflichtiger Parkplatz ein Begriff. Etwas surreal erscheint mir deshalb die Szenerie, in der auf der rot eingefärbten Fläche ein ebensolcher Riesensonnenschirm steht. Mir fällt auf, dass er im geschlossenen Zustand zusammen mit Rathaus- und Kirchturm ein Trio bildet.
Des Weiteren hat der Schirm eine Signalfunktion für die jeweilige Nutzung der Fläche: Ist er geschlossen, kann der Platz beparkt werden. Ist er geöffnet, steht die Fläche als Markt-, Spiel- oder Sportplatz zur Verfügung.
Die Abendsonne verschwindet allmählich hinter den Häusern und der Rathausturm wirft einen langen Schatten auf den „Roten Platz“. Wieder schaue ich in mein Prospekt und entziffere mühsam im Restlicht:
Auch wenn die KAiAK-Projekte temporär angelegt sind und eventuell später einer dauerhaften Bebauung weichen müssen, sollen sie doch nachhaltig wirken. Die Projekte können Impulse für die weitere Entwicklung der Altstadt geben, neue Stadträume zugänglich machen und Nutzungsmöglichkeiten jenseits des Parkplatzes aufzeigen.
Ich bin gespannt!
Fotos: Alexander Dux
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