Punktuell

Neulich steh ich im Untergeschoss von Köpenicks Konsum-Tempel Nummer eins bei Herrn Kaiser Tengelmann an der Kasse, da bemerke ich, das direkt vor mir uns Uwe Neuhaus seine Waren des täglichen Bedarfs auf’s laufende Band schiebt. Die Verkäuferin, ein hübsches junges Ding, in routinierter Weise leitet sie die Sachen ohne aufzublicken, begleitet vom monotonen Piepston des Supermarktkassenscanners weiter in die Auffangschale. Nun hebt sie den Kopf, ist ebenso freudig und aufgeregt wie ich und als sie erkennt, wer da vor ihr steht, steigt ihr die Schamröte ins Gesicht und sie sagt liebevoll: „Ach, guten Tag, Herr Neuhaus, das macht 43 Euro 87 Cent, und: Sammeln sie eigentlich Punkte?“ Na, was hätten wir gelacht, stünde nicht die Ausbeute der letzten Spiele zur Debatte. Was’s los im Staate Dänemark? Wie bitte? Kleine Literaturempfehlung an Familie Neuhaus und seine 11 Söhne. Lest doch mal Pünktchen und Anton! Jeder Blinde hat mehr Punkte auf der Binde, als Union in einem Spiel holen kann. Oder? Kleine Geduldsprobe: Neulich steh ich beim Kosmos in der Karl-Marx-Allee mit dem Auto an der Ampel, da läuft ne Oma mit nem Rollator über die Straße, es dauert ca. 3 Ampelphasen, bis sie es geschafft hat. Ich beiße vor Wut ins Lenkrad, dem Himmel sei Dank funktioniert die Hupe nicht, sonst dächte der Friedrichshain, es wäre Autokorso, und wäre ich nicht Unionfan, der mal Mattuschka beobachten konnte, wie er sich mit dem Ball umdreht, ich hätte nicht geglaubt, das sich menschliche Wesen so langsam bewegen können Punkt. Da fällt mir auf: Ich sollte lieber Fan des Hauptsatzes werden, der hat wenigstens einen Punkt. Wie wär’s? Vielleicht versuchen wir es mal mit Akupunktur? Zur Zeit liest sich die Unioner Tabellenstamb38 tistik wie ein Diagramm elektronischer Schaltkreise : 0 1 011 0010 usw. Schluss damit. Schwamm darüber, Strich darunter und Punkt, Arsch lecken und rasieren. Darf man das schreiben? Ich mach es halt, fertig und Punkt. Mal ehrlich. Das, was einem da neuerdings in der alten Försterei geboten wird, spottet wahrlich jeder Beschreibung. Wenn es denn wenigstens so wäre, das die anderen Teams besser spielten! Aber hier wird fröhlich und munter ein Fehlpass nach dem anderen getreten, der Top-Stürmer aus Übersee hämmert die Pille, wenn er sie mal nach einem gegnerischen Fehlpass bekommt, dem Aua-Torwächter gleich dreimal hintereinander aus drei Meter Entfernung in die zum Fangen bereiten Arme. Alles in allem ist ja unsere Verteidigung wenigstens keine. Wie schon erwähnt sind die Gegner auch nicht besser, es stünde sonst am Ende immer irgendetwas zweistelliges zu Null gegen Union, glaub ich. Schön allein ist derzeit die Gewissheit, das wir Fans noch dabei sind, wenn von den Spielern keiner mehr Vertrag hat, denn unser Vertrag mit dem 1. FC Union ist auf Lebenszeit und mit Herzblut unterschrieben, ich für meinen Fall würde nicht zu Hertha wechseln, selbst wenn das Bier dort die Hälfte kostete und ich für’n Heiermann im Jahr ein Sitzplatzanrecht bekäme. Habe jetzt ca. 10 Minuten lang den Frust von der Seele geredet und, zählt mal nach, deutlich mehr Punkte gemacht, als na, Sie wissen schon. Übrigens musste unlängst ein Geschäft im Forum Köpenick schließen. Unsere Kicker- Helden sind ja gern gesehene Gäste im Shoppingcenter und waren über den Namen eines Geschäftes not amused: срочный займ на карту мгновенно Der Laden hieß: Ihr Punkt.

Maulbeertipp, Zeitreisen

Kleine Bahn für große Augen

Parkeisenbahn Wuhlheide Samstag früh, acht Uhr dreißig. Der Wecker klingelt und reißt mich aus dem Schlaf. Es ist ein schöner Sommertag...

Elisabeth Zinn Editorial

Der Maulbär meets Maulbeerblatt #110

Der Titel der Sommersonderausgabe #110 – Illustration: Elisabeth Zinn

Na? Ist dit ‘ne Übarraschunk? Und ob!

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Thailand, oder was …?

LM: Hallo Alf, Du verlässt uns? AA: Nein. LM: Wie bitte? Dann lösen sich Knorkator doch nicht Ende des Jahres...