Die Künstler*innen im Bezirk hatten über Monate gegen die Pläne der Politik protestiert. Vor dem Hintergrund der Bautätigkeiten in der letzten verbliebenen bezirklichen Galerie war deren Leitungsstelle für die zweijährige Sanierungszeit aus der Finanzplanung des Bezirkes verschwunden(!)
Für die Übergangszeit, bis zum Wiedereinzug in die sanierte Alte Schule, sollte eine Volontärin die Galerie leiten, da diese Stelle den Bezirk kein Geld koste. Der Idee des Bezirksamtes, dass der neue Chef des Kulturamtes Albrecht Pyritz die fachliche Leitung mit übernehmen könnte, erteilte dieser eine Absage.
Dass die Leitungsstelle gestrichen worden sei, könne man nur als Missachtung des Stellenwertes von Kultur, die im Bezirk systematisch kaputtgespart werde, ansehen, so die Initiatoren der Arbeitsgemeinschaft Leitung-Alte-Schule-retten.
„Gerade in der Übergangszeit muss doch jemand vom Fach da sein, der die Fäden zusammenhält, notwendige Netzwerke knüpft und die Verbindung mit den Künstlern aufrecht hält“, sagt Stefka Ammon von dem Künstlerbündnis. Außerdem gab es seinerzeit keine belastbare Zusage, dass die Stelle in zwei Jahren, wenn die Galerie an ihren angestammten Platz zurückziehen würde, tatsächlich neu besetzt werde.Kunstblockade in Treptow-Köpenick aufgelöst
Nun hat die Bezirksstadträtin für Schule, Weiterbildung und Kultur Cornelia Flader (CDU) im Kulturausschuss vergangene Woche überraschend mitgeteilt, dass die Stelle Leitung Kommunale Galerie Treptow-Köpenick umgehend neu ausgeschrieben wird und befristet bis Ende 2022 mit der Option auf Verlängerung besetzt werden soll! Ein großer Erfolg für all jene, die sich über Monate um die Rücknahme der Entscheidung bemüht haben! Die Kunstblockade in Treptow-Köpenick wurde aufgelöst.
Die AG Leitung-Alte-Schule-retten dankt allen Unterzeichner*innen der Petition, allen Journalist*innen, die sich dem Ansinnen der AG Leitung-Alte-Schule-retten angenommen haben, allen Unterstützer*innen aus den Social Media und den kommunalen und Landes-Kulturpolitiker*innen von Der Linken, der SPD und den Grünen, die sich für den Erhalt der Stelle so vehement eingesetzt haben!
Gudrun Kühne, Sprecherin der AG Leitung-Alte-Schule-retten: „Das ist ein ganz wichtiges Signal für den Kulturstandort Berlin Treptow-Köpenick! Wir haben jetzt eine großartige Chance für die bildende Kunst im Bezirk. Die Galerieleitung kann planvoll daran arbeiten spannende Projekten von Künstler*innen aller Generationen zu ermöglichen – von denen die hier schon lange leben und arbeiten, den vielen Kolleg*innen, die gerade neue Ateliers im Bezirk beziehen, eingeladenen Künstler*innen aus Berlin und weit darüber hinaus. Dieses Potenzial und die notwendigen Weichenstellungen für temporäre Ausstellungsorte und die hoffentlich 2023 bezugsfertige sanierte Alte Schule können jetzt voll ausgeschöpft werden. Wir werden den Prozess weiter begleiten!“, so Kühne weiter.