Auf dem Weg zum Berufspolitiker
Wenn Stefan Kunath gerade nicht um das Bundestagsmandat kämpft, promoviert er an der Viadrina. Dieser Werdegang war ihm keineswegs in die Wiege gelegt. Seine Mutter ist Altenpflegerin und sein Vater Eisenbahner. Nach anfänglicher Skepsis seitens seiner Familie und deren wenig wohlwollender Prognose einer Karriere als studierter Taxifahrer, ist man nun jedoch stolz auf den ersten Studierenden und Doktoranden in der Familie Kunath. Bisher sehe er sich nicht als „richtigen Politiker“, da er als Stadtverordneter in Frankfurt nur ehrenamtlich tätig sei. Bisher habe er in der Politik eher vom Spielfeldrand aus zugesehen und dabei erkannt, dass Berufspolitiker eben auch nicht alles besser wissen oder können und eben auch nur mit Wasser kochen. Wichtig sei, dass man Politik nicht als Selbstzweck betreibe sondern tatsächlich etwas für die Menschen verändern – sprich verbessern wolle.Krankenhäuser zurück in die Öffentliche Hand
Diesen Einsatz konnten bspw. die Beschäftigten des örtlichen Krankenhauses bereits spüren, als die Klinikleitung ihnen die staatlichen Coronasonderhilfen vorenthalten wollte. Dank Kunaths gestarteter Petition und der Unterschrift von über 7500 Menschen konnte die Sonderzahlung für das Personal erkämpft werden.
Die Privatisierung der Daseinsfürsorge wie etwa Krankenhäuser sieht Kunath ohnehin äußerst kritisch. Diese sollten in seinen Augen bald rückgängig gemacht werden, da die Privatkliniken ausschließlich zur Gewinnerwirtschaftung betrieben würden. Und das vor dem Hintergrund einer alternden Gesellschaft und einer Pandemie!
Das System der Fallpauschale fördere in seinen Augen Fehlentwicklungen, wie die Benachteiligung öffentlicher Krankenhäuser, während die privat betriebenen Häuser die Gewinne einkassierten. Hier sieht Kunath eindeutig Handlungsbedarf.