Der Wunsch nach Frieden

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Schaut man sich mal um in der Welt, gehört es ganz klar nicht zu den leichtesten Aufgaben, dieser Tage einen Text zum Thema „Frieden“ zu verfassen. Genau dies jedoch wünschte sich der Kollege Chefredakteur für die vorliegende Ausgabe, und an diesem Auftrag schien ich lange Zeit zu verzweifeln, bis mir plötzlich jemand sanft auf die Schulter tippte. Ich erschrak, drehte mich um, erblickte eine Dame in glitzerndem Tüll mit einem funkelnden Stab in der Hand und fragte sie höflich: „Wat’n?“

Sie sei Elfi, eine gute Fee, sagte sie, und ich hätte jetzt drei Wünsche frei. Ich war ziemlich überrascht, denn bis dato glaubte ich nicht an die Existenz guter Feen. Aber es musste jetzt sehr schnell gehen, dachte ich, bevor Elfi es sich vielleicht wieder anders überlegt. Ich wünschte mir also kurzerhand einen großen Schwedeneisbecher mit Sahne, damit ich den geforderten Text irgendwie mindestens halbschön hinbekomme und, weil man das in so einer Situation wohl so macht, Weltfrieden. Elfi wedelte kurz mit ihrem Funkelstab und verschwand in einer grellweißen Wolke.

Von diesem Erlebnis schwer beeindruckt, ging ich erstmal in die Eisdiele und kaufte mir einen großen Schwedeneisbecher mit Sahne. Hatte das mit dem ersten Wunsch also schon mal funktioniert. Auch der abzugebende Text ergab sich jetzt verblüffenderweise wie von allein. Nur die Erfüllung von Wunsch Nummer drei lässt auf sich warten. Aber wahrscheinlich hat die gute Elfi einfach total viel zu tun.

Wird schon werden.
Maulbeermeia

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