Die meisten Leute, die ich kenne, sind Menschen. Wobei das beinahe ein wenig zu philosophisch klingt.
Also nochmal anders: Die meisten Leute, die ich kenne, sind sicherlich gerne Menschen. Ich auch. Dennoch neigt man dazu, Vergleiche aus dem Tierreich zu bemühen, um Tatbestände zu beschreiben und zu erhöhen. Dann hat man eben mal gesoffen wie eine Kuh, gestunken wie ein Iltis und geschlafen wie ein Murmeltier. Oder man war brav wie ein Lamm, hat gearbeitet wie ein Stier und gepumpt wie ein Maikäfer.
Auch im Fußballsport gibt es solche Bilder zu Hauf. So wurden, ihrer Leistungsmerkmale wegen, schon Torhüter als Katzen, Verteidiger als Terrier, Mittelfeldspieler als Füchse und Angreifer als Kobras bezeichnet. Es muss, von der oft zitierten Meise mal ganz abgesehen, aber auch einige Tiere geben, die offenbar tatsächlich in uns wohnen.
Wie sonst könnte ein Hersteller von Frühstücksflocken damit werben, mit seinem Produkt den Tiger in uns wecken zu können? Hat man jemals vom äußeren Schweinehund gehört, den es zu überwinden gilt? Jeder kennt wohl eine Mutter, die angesichts einer Gefährdung ihres geliebten Kindes schon mal die Löwin in sich entdeckte. Und viel zu häufig gehen jemandem irgendwo die Pferde durch.
Das Tier in uns, ein kleiner Zoo. Mal hat man einen Ohrwurm, mal Schmetterlinge im Bauch, mal Hummeln im Hintern. Oder auch einfach mal nur einen Frosch im Hals.