Immer nett ist auch die Hauptfigur, das Alter Ego des Künstlers, ein Superheld mit Maske und Atomsymbol auf der Brust. Meist lacht der Nettmann, und wenn er mal böse guckt, dann hat das einen Grund. Nettmann ist schon Ewigkeiten im Geschäft: Gleich nach der Wende trat er dem Comic-Kunst-Projekt RENATE bei und wurde Mitherausgeber des gleichnamigen Fanzines.
Klar, dass solch ein Talent, auch wenn es aus Friedrichshain kommt, Wurzeln im Südosten hat. An der Schule hat er 1980 bei der Galerie der Freundschaft einen Preis gewonnen. Seine Ferien hat Nettmann bei Oma, Cousins und Cousinen an der Dahme zugebracht. Familienfeiern gingen im Café Liebig über die Bühne, nicht zu vergessen das erste Nacktbadeerlenbis an der Bammelecke in Grünau. (Siehe Seite 21)
Heute gibt es „Familienjuwelen“ anderer Art. So lautet der Titel seines Blogs, in dem sich Nettmann an der Seite von Kroketta (Frau Antje im Supergirl- Outfit) und Boontjeboy durch die Tücken des Familienlebens kämpft. Bei den Figuren handelt es sich um niemand anders als seine niederländische Frau und den gemeinsamen Sohn.
Spielplatzaufenthalte und Essgewohnheiten werden auf Nettmanns nette Art beleuchtet. Dem Zeichner reichen wenige Bilder. Nettmann fertigt Collagen, skizziert, schneidet, klebt, benutzt Tipp-Ex. Aber die Ergebnisse sind durch Kürze und inhaltliche Zuspitzung immer treffend. Bestes Beispiel sind die Übermalungen von Pizza- Schachteln und anderen Essensanbietern diverser Fast-Food-Ketten, die hier ihr Fett wegkriegen.
Ist der nett, Mann!
Der Name ist Programm. Der Mann ist aber auch wirklich total nett!
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