Briefe, die ich nie erhalten werde

Hallo Lypse, ich will dir jetzt mal was sagen: Es ist erbärmlich, wie Du die ganze Zeit nach mir suchst und dich dabei anstellst wie die berühmte Kuh auf dem Eis. Lass es doch bitte einfach bleiben. Mach dich locker. Nimm mich nicht immer als Grund, alles in Frage zu stellen und hör auf, mich zu benutzen, wenn du selbst mal wieder nicht weiter weißt. – Was soll das? Du hast ne tolle Freundin, einen Körper, aus dem man mit ein wenig Disziplin was machen könnte, eine Wohnung, die alle Kriterien von „dekadent“ erfüllt, einen Job, der die faszinierende Mischung aus „Selbstverwirklichung und Auskommen“ garantiert undn Piephahn im Normbereich. Das ist Dir nicht genug, du eitler Fatzke? – Dann such Dirn guten Psychologen oder ein integratives Projekt, oder steig doch einfach aus – und zieh nach Marzahn! Es grüßt Dich verachtend, der Sinn des Lebens PS: Ach ja, die Gedichte an mich in deinem Tagebuch sind schrecklich! ——————————————————————————————————— Sehr verehrter Herr Lypse, wir haben uns nach Feierabend zusammengesetzt und sind ohne Gegenstimmen im gesamten Team übereingekommen, dass wir Ihren Dispo sollzinsenfrei auf 100.000 Euro ausbauen und alle gemeinsam daran arbeiten, dass er möglichst schnell wieder ausgeglichen wird. Ihre Berliner Bank Filiale in der Bahnhofstraße ——————————————————————————————————— Lieber Herr Lypse, mit großem Interesse und unsäglichem Vergnügen habe ich die letzten Ausgaben des Maulbeerblattes gelesen und bin nun nach einigem überlegen zu der Feststellung gelangt, dass Sie mit Ihren manchmal kritischen Beiträgen nicht nur Recht haben, sondern dieses Magazin und seine Initiatoren auch absolut förderwürdig sind. Hiermit biete ich Ihnen nun meine Büroräume und die komplette Infrastruktur des Bezirksamtes an und würde mich freuen, wenn ich Ihnen darüber hinaus beim Verteilen der aktuellen Ausgabe behilflich sein dürfte. Hochachtungsvolle Grüße, Ihre Frau Schöttler ——————————————————————————————————— Du hässlicher Lypse, wenn Du Dich noch einmal nackig neben das Aquarium setzt, um dann am Rechner zu arbeiten, springe ich aus dem Becken und kotz Dich voll! Dein Goldfisch Schlammi

Unterwegs

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Aljoscha Rompe am Mikrofon Zeitreisen

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Aktuell

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