Dies ist ein bedingungsloser Aufruf für die Liebe. Denn Tatsache ist: Liebe ist die Ursache, der Anlass und das Ziel unser aller Hierseins. Ohne Liebe würden Sie aufhören zu existieren. Alles würde aufhören zu existieren. Jetzt, sofort! Liebe ist in Ihnen, umgibt Sie und tanzt fortwährend durch ihre Zellen und Synapsen.
Liebe ist vielleicht das einzige was wirklich existiert.
Wenn Sie fünf Menschen fragen was Liebe ist, werden Sie voraussichtlich fünf verschiedene Antworten bekommen. Wenn Sie fragen, wen oder was sie lieben, wahrscheinlich auch. Liebe ist demnach nichts, was eindeutig definiert werden könnte und dennoch ist sie konkret und da wie nur irgendetwas. Wir können sie nicht bewegen, aber sie bewegt uns. Wir können sie (entgegen des gängigen Jargons) nicht machen, denn sie macht uns. Ein schönes Paradox der Liebe ist, dass wir sie bekommen, wenn wir sie geben. Vielleicht ist das ja so mit allen großen menschlichen Werten wie Freiheit, Gleichheit, Vergebung.
Meine persönliche Annäherung an die Liebe ist: die Fähigkeit, sich auszudehnen und dabei zugleich durchlässiger zu werden, zu beinhalten und zugleich loszulassen. Das Gegenteil hierzu, falls so etwas Absolutes wie Liebe überhaupt ein Gegenteil kennt, wäre eine Bewegung des Zusammenziehens bei gleichzeitiger Verdichtung. Dies nenne ich Angst. Der Hass, den wir oft als Gegenteil von Liebe bezeichnen, ist eine Vermeidung der Angst (ermöglicht uns diese Sichtweise nicht eine neue Möglichkeit der Perspektive auf menschliche Konflikte?).
Führen wir den Gedanken des Ausdehnens weiter, könnten wir uns, wenn wir uns dazu entschieden, ausdehnen, bis wir das gesamte Universum umfassen. Wäre das nicht atemberaubend? Das gesamte Universum schließt selbstredend unsere nervenden Nachbarn und die leidige Schwiegermutter ein. Doch unsere Probleme des Ausdehnens und Zusammenziehens beginnen schon viel näher. Ein alter Freund, der Buddha hat gesagt, dass selbst wenn Du alle Länder der Welt bereist und alle Meere der Welt befährst, Du nirgendwo jemanden finden wirst, der Deine Liebe so sehr verdient wie Du selbst. Dies ist eine große Wahrheit und wäre, wenn beherzigt, das Ende des Leidens auf diesem Planeten.
Wir sagen: „Ich liebe Dich!“, doch spätestens wenn unsere Beziehung die erste Verliebtheitsphase hinter sich lässt, entdecken wir beim anderen auch Seiten, die uns weniger liebenswert erscheinen. Können wir dann unserem Partner noch immer vorbehaltlos sagen „Ich liebe dich!“?
Und wenn ja, was lieben wir da eigentlich? Jaaaa! Das ist die größte Liebe von allen: Die Liebe, die die Liebe liebt. Eine Beziehung, für die sich wahrhaft zu leben und zu sterben lohnt. Eine Liebe ohne Ergebnis und ohne den Weg dahin. Ein fortwährendes Entfalten und tieferes Übereinstimmen mit dem was ist. Wie der Duft einer Blume verströmt Liebe sich an jeden, der sich ihr nähert. Denn Liebe macht keine Unterschiede. „Dann könnte ich ja mit jedem zusammen sein“, mögen sie einwenden. Stimmt genau. Vom Standpunkt der Liebe ist es vollkommen egal, mit wem Sie Ihr Leben teilen, denn es ist nicht wichtig, wen sie lieben, sondern dass Sie lieben und das möglichst vorbehalt- und bedingungslos. Gerade deshalb ist es ja solch ein Geschenk, sie auf einen Partner zu richten. Denn sich von etwas berühren lassen, was größer ist als ich, und meine Partnerschaft dem hingeben, was wirklich existiert! Das ist ein Liebesabenteuer! Wer braucht denn da noch Seitensprünge?
In diesem Sinne,
Ihr Beant Singh Hergo
Liebt die Liebe!
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