Ein leidenschaftliches Plädoyer für den Rausch
1867 verstarb Charles Baudelaire mit 46 Jahren, mittellos, von der Syphilis geplagt und infolge eines Schlaganfalls gelähmt und stumm, in einem Pariser Pflegeheim. Heute wird er als bedeutendster französischer Lyriker und Wegbereiter der modernen Literatur benannt.
Baudelaires Essey „Die künstlichen Paradiese“ (1860) hat der Berliner Höhrspielregisseur Kai Grehn mit Schauspieler Alexander Fehling und einer illustren Schar prominenter Gäste neu interpretiert, musikalisch angereichert und zu einem ambitionierten Klangkunsterlebnis verwoben. Seine Spannung bezieht die 80-minütige Ode an den Haschischgenuss aus dem weit gefassten Spektrum akustischer Bilder. Musik ist dabei mehr als bloße Untermalung. Zu hören sind unter anderem Interpretationen der New-Wave-Aktivistin Anne Clark, der sanften Franzosen Nouvelle Vague und der experimentierfreudigen Band Sandow. Die hochbetagte Actrice Jeanne Moreau rezitiert Baudelaire mit düsterer Grabesstimme. In gleicher Weise hat sie zuletzt Etienne Daho bei seiner grandiosen Interpretation von Jean Genets „Le condammé à mort“ begleitet.
Die ersten drei Kommentatoren bekommen ein Exemplar von „Die künstlichen Paradiese“ .
Anne Clark spielte den Soundtrack meiner Jugend! Ich wäre also prädestiniert für das Werk!
Gruß und Weiter so
Ronald
Soviele Auskenner scheint es zu diesen Themenfeldern also unter Maulbeerblattlesern nicht zu geben.
Na, dann erklären wir die Preisverleihung mal als beendet.
Gratulation an Ronald – wir melden uns bei Dir.
Lieber Maulbeermann,
da ich erst gestern die Existenz des Maulbeerblatts wahrgenommen habe, weil ich einen Urlaubstag im traumhaften Friedrichshagen verbracht habe, würde ich mich freuen, wenn die vorzeitig beendete Preisverleihung verschoben werden könnte. Es ist ja auch gar kein Einsendeschluss angegeben.
Die CD mit Werken von Baudelaire hätte ich gern, insbesondere wegen Anne Clark und Jeanne Moreau.
Ich wünsche allen FriedrichshagenerInnen keinen Fluglärm!!
Solidarische Grüße
Dr. Mucha