Was haben die denn für Probleme?

Wilde Stellungen
Als gäbe es nicht genug Probleme, doch Schachspieler erfinden täglich neue. Gemeint sind wild konstruierte Stellungen, von denen manche aussehen, als wären sie Kunstwerke. Schöpfer solcher Schach-Aufgaben werden Komponisten genannt, aber ihre Werke dürften jeden ins Grübeln bringen. Nehmen wir als Beispiel die Grundstellung vor jeder Partie. Problem-Künstler stellen da nicht die Frage nach dem besten Zug. Sondern sie wollen wissen, wie ein Weiß-Spieler es schafft, dass sein König in fünf Zügen von einem schwarzen Springer matt gesetzt wird, obwohl der Schwarz-Spieler nur mit Bauern ziehen und schlagen darf. Was für ein Luxusproblem! Geht tatsächlich. Nur, wie?
Um auf die Lösung zu kommen, könnte es einem fast den Winterschlaf rauben. In den würden viele Spieler wegen der bevorstehenden Festtage, dem stressigen Geschenke-Wahn und der nervenden Verwandtschaftsmuschpoke am liebsten über ganz Weihnachten verfallen. Für alle, die stattdessen die Flucht vor Santa Clause und Action am Brett suchen und deshalb ein Alibi brauchen, hier zur Problemlösung ein guter Tipp. Wie jedes Jahr startet in Las Vegas am zweiten Weihnachtstag das North American Open mit hunderten Teilnehmern. Auf dem Spiel steht ein Preisfond von 120.000 Dollar und mit den Figuren gezockt wird diesmal im Bally’s auf dem Strip. Bye, bye, Schmuddelwetter, den verfluchten Socken unterm Baum, der angebrannten Gans. Zeit, Abschied zu nehmen. Auch vom Maulbeerblatt. Keine Sorge, wir sehen uns wieder. Nächsten Monat im Maulbär. Dann sogar auf einer vollen Seite. Ick freu mir! Weiß setzt matt in drei Zügen

Weiß setzt matt in drei Zügen. Quelle: Deutscher Schachbund.

Auflösung (#108): 1. Tg7 Kg7, 2. Dg4 Kh8, 3. De4. Schwarz muss die Dame geben, um Matt zu verhindern. Auch 1. Lf6 Lf6, 2. Df5 gewinnt Material

Der wilde Wuhlebär greift an! Wuhle-Safari

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