Downside Whip und Funkenflug

Die German Open 2008, die offene deutsche BMX Freestyle Meisterschaft, ist vorbei. Trotz des berauschenden Trickgewitters der „alten Herren“ konnten in diesem Jahr vor allem die jüngeren Fahrer Erfolge feiern. Mit einer Träne im Auge sieht Roger Dorn, frisch gebackener German Open Gewinner der Amateur Vert Kategorie, der Halfpipe nach. So schnell wie sie am frühen Donnerstag aufgebaut wurde, ist sie nun wieder weg. Während die letzten Besucher noch ihre Zelte zusammenpacken, herrscht im Mellowpark Camp bereits wieder regulärer Betrieb – der Alltag im Mellowpark kennt keinen Stillstand. Viele der rund 3000 Gäste waren bereits am Donnerstagabend oder in der Nacht zu Freitag angereist und hatten das ein Hektar große Gelände am Rande der deutschen Hauptstadt bevölkert. Für die Organisatoren hatte sich schon zu diesem Zeitpunkt die Arbeit der vergangenen Wochen und Tage gelohnt. „Der Park wird sehr gut von den Sportlern der verschiedenen Disziplinen angenommen.“, sagt Nils, einer der Holzfachmänner vor Ort. Ob Halfpipe, Flatland oder Street – die Möglichkeiten, die sich im Mellowpark bieten, wurden von den Anreisenden umgehend begutachtet und erprobt. Die Vielfalt, die der Mellowpark anliegenden und angereisten Besuchern bietet, wurde auch in der Pressekonferenz zum Event, die am frühen Freitagmittag auf dem Gelände stattfand, thematisiert. Eine moderierte Gesprächsrunde aus Mitgliedern der Projektleitung, Sportlern und politischen Vertretern bot neben Zahlen und Fakten rund um die German Open einen vertiefenden Einblick in die zurzeit geführte Debatte, um den Erhalt und den Umzug des Mellowparks. Svend Simdorn (Bezirksstadtrat für Jugend), Jens Werner (Projektleiter Mellowpark), Tobias Wicke (BMX-Profi), Hans Friedrich (Zwanzig Zoll Magazin), Robert Schaddach (Mitglied des Abgeordnetenhauses Berlin) und Steffen Senkbeil (Leiter des Köpenicker Sportamtes) nahmen in der moderierten Runde Stellung zur Lage und ihren persönlichen Ansichten. Obwohl auf Grund der parlamentarischen Sommerpause derzeit keine nennenswerten Fortschritte zu Tage traten, untermauerte Herr Simdorn sein persönliches Engagement und erklärte stellvertretend für die Bezirksregierung, dass die entsprechenden Ausschüsse an der Umsiedlung des Projekts arbeiten, um diese schnellstmöglich umsetzen zu können. Der Freitagnachmittag brachte mit den ersten Vorläufen bereits ein Feuerwerk an Tricks, Flips und Whips. Während die Disziplin Vert auf Grund von zu starkem Wind verschoben werden musste, zogen die Vorläufe in den Disziplinen Mini, Park und Flat, welche Anmeldungsstärken bis zu 36 Mann (Park) erreichten, die unzähligen Gäste in ihren Bann. Und nicht nur die amtierenden Meister konnten beeindrucken. Am Freitagabend sorgte der eigens für die German Open 2008 erbaute „Real Street“ Parcours für eine beeindruckende Kulisse. Die Nike 6.0 Street Night stellte die anwesenden Fahrer ins richtige Licht und gab den Fotografen Raum und Zeit für einmalige Aufnahmen. Zu gewinnen gab es Sachpreise des Sponsors und viele Kleinigkeiten für die nachfolgend anstehende Aftershowparty. Der Samstag sprengte mit den ersten Finalläufen und dem 30. Contest bereits alle Grenzen. Letzteren konnte der Düsseldorfer Sebastian Jacobs für sich entscheiden. Was vor allem aber für die „etwas betagteren“ Herren des Extremradsports zählte, war der „Spaß am Dabeisein“, so Sascha Richter. Als Mellowpark Local freute er sich über den vierten Platz hinter den BMX Urgesteinen Jürgen Funk und Manni Beyer. Trotz Verletzung im letzten Lauf gelang es Tobias Wicke aus Berlin seinen Titel in der Minirampe zu verteidigen. Die Amateure und Profis der Halfpipe Disziplin warteten mit halsbrecherischen Höhen und dramatischen Tricks auf. Der Tscheche Jan Valenta (Pro) und Mellowpark Local Roger Dorn (Amateur) konnten sich nach hartem Kampf in ihrer Kategorie über einen Platz ganz oben auf dem Treppchen freuen. In der Abenddämmerung versammelten sich Fahrer und Gäste zu einem fulminanten Pro Flatland Finale. Der Tscheche Dominik Nekolny dominierte mit einem fast fehlerlosen Lauf und gewann den Titel des German Open Meisters 2008. Als wäre schönes Wetter bestellt worden, rissen am Sonntagmittag pünktlich zum Park Finale der Amateure die Wolken auf. Die Fahrer hatten sich bereits von der Aftershowparty abends zuvor erholt und zeigten was in ihnen steckt. Der Neubrandenburger Rico Kallwert gelangte mit seinen Läufen auf den obersten Rang. Im nachfolgenden Dirt Pro Finale überzeugte schlussendlich der Pole Piotr Kolodziej mit seinen Sprüngen und erreichte den ersten Platz. Das Park Pro Finale, in dem sich Locals und angereiste Fahrer gegenseitig zu Höchstleistungen anspornten, stand dem Dirt Finale in nichts nach. Aber die unzähligen Boxen, Quarters und Transfers des Mellowpark wurde gesprungen, geflipt und gewhipt was das Zeug hält. Hier konnte sich Markus Braumann aus Berlin gegen die Konkurrenz durchsetzen. Für alle Beteiligten – Fahrer, Sponsoren, Gäste und natürlich die Crew des Mellowparks, die mit mehr als hundert zumeist ehrenamtlich tätigen Mitarbeitern das verlängerte Wochenende bestritt - war die German Open 2008 ein Riesenerfolg: Tausend Dank an alle beteiligten Firmen und Sponsoren und Genesungswünsche an all jene, die das Wochenende nicht heil überstanden haben.

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