Abenteuer Leben

ausgabe_95Vieles im Leben besteht aus Alltäglichkeiten, die zwar Stress beinhalten, auf Dauer aber doch als langweilig empfunden werden können.
Auf der Suche nach einem ordentlichen Kick bucht manch einer daher irgendwann spannende Reisen und adrenalinfördernde Events: Klettern am Eiger, Basejumping in Malaysia, Rafting in Kanada, Umsteigen am Ostkreuz. Die Auswahl an planbaren Abenteuern ist riesengroß.

Gerade Reisen können aber auch völlig unbeabsichtigt Abenteuer bereithalten, als Begleiterscheinung quasi. Die Anreise zu meinem anstehenden Sommerurlaub (2 Erwachsene, 2 Kinder, ca. 420 kg Gepäck und etwa 13 Stunden Bahnfahrt mit 4 verschiedenen Zügen) verspricht jedenfalls einiges an Spektakel. Die eigentlich geplante Erholung muss man sich halt auch verdienen.

Nochmal ganz anders abenteuerlich sind spontan passierende Geschehnisse. Neulich zum Beispiel, fuhr ich sehr gemächlich und ohne jede Abenteuersehnsucht mit dem Fahrrad. Von schräg seitlich hörte ich jemanden „Nu mach do einfa ma hinne, Du Vogel!“ brummen, was ich in die Brummrichtung instinktiv mit „Nu halt do einfa ma die Fresse, Du Doppelvogel!“ erwiderte. Erst danach nahm ich den Brummer in Augenschein, erblickte einen riesigen, wutschnaubenden Muskelberg mit einem Fahrrad untendran, grinste schief, suchte sodann mit gefühlten 60 Stundenkilometern das Weite und blieb am Ende unversehrt. So dürfen Abenteuer enden.

Die nächste gedruckte Ausgabe erscheint Anfang September.

Einen angenehm abenteuerlichen Sommer wünscht
der Maulbeermeia


Meia
Ein Beitrag von

Sternzeichen Schreibblock, studiert seit mehr als 75 Semestern Allgemeinbildung, ist verliebt in Friedrichshagen und kam wie die Jungfrau zum Blatt. Zitat: „Vielleicht bin ick nich schlau, aba klug bin ick nu ooch wieda nich.“