Marsmenschen unter dem Fernsehturm!

Seit sich die Döner-Morde zum NSU-Komplex auswachsen, und ein parlamentarischer Untersuchungsausschuss sich durch einen schmutzigen Berg aus Inkompetenz, Amtsversagen und professioneller Spurenbeseitigung graben muss, ist bei den deutschen Sicherheitsbehörden alle Tage Domino-Day.

Auch unser beliebter Berliner Innensenator Frank Henkel steht mittlerweile mit beiden Beinen im Morast dieser ausufernden Staatsaffäre. Nachdem bereits zwei von vier CDU-Senatoren aus sonstigen Gründen ausgewechselt werden mussten, definiert der Berliner Chef damit selbst den Status Quo seiner Partei.

Allerdings sollte bitte niemand diese Worte voreilig als Kritik auffassen. Im Gegenteil! Im Totalausfall seines Koalitionspartners kann doch unser Regierender Bürgermeister nur eine weitere einzigartige Erfolgsgeschichte erkennen. Unter Klaus Wowereits Regie erlangt die Willy-Brandt-Baustelle babelsche Dimensionen. In den kommenden Jahren wird der weltbeste Berliner Flugplatz zum kalten Grab für nicht bezifferbare Steuermilliarden. Für Herrn Wowereit ist ein solches Desaster ganz klar eine Erfolgsgeschichte. Es gibt halt immer einige wenige, die Freude daran haben, wenn etwas mal nicht klappt. Für unseren honorigen Bürgermeister ist dies ein klarer Hinweis auf deren schlechten Charakter.

Das staunende Publikum reibt sich indes die Augen und traut seinen Ohren kaum. Was rauchen die da eigentlich im Roten Rathaus, oder wird dort eher geschnupft? Was für eine merkwürdige Parallelgesellschaft hat sich im Zentrum unserer Stadt entwickelt? Sind womöglich Außerirdische dort unbemerkt gelandet, um die Macht an sich zu reißen? Die Bürger sollten wachsam sein. Merkwürdiges geht vor in dieser Stadt. Das Grauen scheint längst unter uns.

Viel Vergnügen mit dem neuen Maulbeerblatt


maulbeerblatt ausgabe 82 Editorial

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