Offene Ateliers 2020

Von Hebräischer Kalligraphie bis Bildhauerei
Kunst darf nun endlich wieder physisch und sinnlich direkt erlebt und genossen werden – so auch in Friedrichshagen. Am zweiten Juni-Wochenende öffnen sich im Künstlerort am Müggelsee wieder die Türen zu Ateliers, Werkstätten und Schauräumen.
An 13 Standorten laden 21 Kunstschaffende ein zu einem abwechslungsreichen Kunstparcours durch historische Häuser, Remisen und Gärten. Sie freuen sich auf den Austausch über ihre aktuellen Arbeiten in unterschiedlichsten Techniken und Gattungen der freien und auch angewandten Künste. Neben Malerei, Graphik, Zeichnung, Photographie, Skulptur, Plastik, Keramik, Porzellan und Textilkunst gilt es die für Friedrichshagen typische Buch- und Papierkunst sowie abstrahierende Kalligraphie zu entdecken. Wie üblich weisen Fahnen und Aufsteller mit großem blauen Punkt den Weg zu den Standorten.

Gesundheit geht vor

Selbstverständlich werden die verordneten Schutzauflagen und -regeln eingehalten. Für die Atelierbesuche sollte daher etwas mehr Zeit eingeplant und die Vorschriften zum Mund-Nasen-Schutz und Abstandhalten beachtet werden.

Benefiz-Kunstauktion – Online

Um das Publikum auch in Coronazeiten zu erreichen und sammelnden Kunstfreunden das Erlebnis einer Versteigerung bieten zu können, geht die große Kunstauktion zugunsten der Offenen Ateliers neue Wege: Das traditionelle finale Highlight wird in diesem Jahr ins Internet verlegt. Die virtuelle Form hat sogar Vorteile. Gebote können über einen längeren Zeitraum abgegeben werden. Zudem wird ein größerer Kreis an Interessierten angesprochen. Der Wettstreit um das Objekt der Begierde kann auf diesem Weg weit über Friedrichshagen hinaus geführt und damit recht spannend werden. Zum Aufruf kommen speziell ausgewählte Werke der Gegenwartskunst. Gerade in diesem Jahr, in dem Freischaffende von herben Einnahmeeinbußen betroffen sind, können rege bietende Kunstliebhaber ein Segen sein, denn der Erlös der Auktion kommt den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern zugute sowie der Deckung der Veranstaltungskosten.

Vorbesichtigung

Ab Anfang Juni ist die Online-Vorbesichtigung auf der Homepage der Offenen Ateliers möglich. Bereits ab Freitagabend, den 12.06. ab 18:00 Uhr kann über die Website auf die präsentierten Werke geboten werden. Auktionsschluss ist Sonntagabend 14.06. um 24:00 Uhr. Zusätzlich informiert auf der Website das Video einer moderierten Vorbesichtigung über die Künstler und ihre für die Auktion ausgesuchten Arbeiten. Die Vorbesichtigung der Originale „in natura“ und die Abgabe von Geboten vorab sind im Galerieraum des Historischen Rathauses Friedrichshagen an beiden Veranstaltungstagen von 12:00 – 18:00 Uhr möglich.

Jutta Schölzels Arbeiten in der Rahnsdorfer Straße 5

Für ihre bildhauerische Arbeit nutzt die Künstlerin Jutta Schölzel Stein, Gips und Ton, elementare Materialien einer jahrhundertealten Tradition. Der Stein erfordert Konzentration und einen ständigen Perspektivwechsel. Gips und Ton erlauben einen Suchprozess zwischen Abtragen und Aufbauen, ein Spiel mit Volumen, Linie und Rhythmus. Verbindender Faden zwischen Zeichnung, Grafik und Bildhauerei ist das figürliche Arbeiten, – die Auseinandersetzung mit einem unendlich reichen Formenkanon.
Landschaft in Alabaster von Jutta Schölzel
Jutta Schölzel: Landschaft in Alabaster

Gabriel Wolffs Arbeiten in der Stadtmission Bölschestraße 135

Wolff konzentriert er sich auf Hebräische Kalligraphie im weitesten Sinne. Nachdem er als Sofer Stam, als Schreiber für traditionelle Eheverträge, an die Grenzen des kreativ erlaubten gestossen war, konzentrierte er sich auf Kalligraphie als Kunstform, vor allem für Tattoos. Dass Tattoos im Judentum verboten sind, Gabriel aber mit seiner Kunst gerade eine Verbundenheit mit der Tradition, den kulturellen Wurzeln und der jüdischen Geschichte ausdrückt, macht ihn zum permanenten Grenzgänger.
Genesis von Gabriel Wolff
Gabriel Wolff: Genesis

Auktionsvorbesichtigung: Historisches Rathaus Friedrichshagen (barrierefrei), Galerieraum, Bölschestraße 87, 12587 Berlin, Sa und So 12:00 – 18:00 Uhr Zentrale Informationsstelle ist vor Ort an beiden Tagen das Historische Rathaus Friedrichsagen, Bölschestr. 87/88 (Flyer liegen dort ab Anfang Juni aus). Besucherinnen und Besucher werden jedoch gebeten, zur Information und Orientierung verstärkt auch die ständig aktualisierte Homepage zu nutzen.

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