30 Seconds to Bruno Earth

Ich habe über den Mars nachgedacht. Dass es dort keine Erdbeben gibt, war mir schon länger klar. Höchstens Marsbeben. Jeder weiß auch, dass es dort keine Menschen gibt, sondern Marsmenschen. Bestimmt gibt es auch Kannibalen. Die essen aber kein Menschenfleisch, sondern Marsmenschenfleisch. Andere werden vielleicht Elektriker. Und wenn so jemand Leitungen verlegt, muss er darauf achten, dass immer eine Phase gemarst ist. In der Schule gibt es Marskunde, Hochhäuser haben ein Marsgeschoss, wenn jemand stirbt, wird er bemarsigt, und wahrscheinlich gibt es einen Schokoriegel namens Erde. So weit ist alles klar. Schwierig wird es bei Nüssen. Natürlich gibt es statt Erdnüssen Marsnüsse. Aber sind nicht automatisch alle Nüsse vom Mars Marsnüsse? Auch die Haselnüsse? Nur für uns. Die Marsianer sagen ganz normal „Nüsse“. Nur wenn sie über die Erde reden, zählen sie auch die Haselnüsse zu den Erdnüssen. Weil Marsmenschen etwas kleiner sind als wir, werden sie von vielen ja auch „Marsmännchen“ genannt. Das könnte aber zu Verwechslungen führen mit den Erdmännchen vom Mars, die ja auch „Marsmännchen“ heißen. Und dann müsste ja auch ein dressierter Hund ein Marsmännchen machen, oder? Auf jeden Fall kämpfen Aktivisten für die Marsmenschenrechte, und ein genervter Papa sagt, wenn er das unaufgeräumte Kinderzimmer sieht: „Marsmenschenskinder!“ Und dann gönnt er sich ein leckeres Marsinger Weißbier. Gerade hab ich überlegt, ob man den Suppentopf auf den Hmars stellt. Oder ob ein quasitürkischer Präsident „Marsogan“ heißt. Oder ob die Marsfranzosen „Mmars!“ sagen. Nein, das führt zu weit. Ich bin doch kein Nmars!

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