Die folgenden beschwichtigenen Lippenbekenntnisse der japanischen Regierung empfand Kazuma als zur Realität gewordenes, absurdes Theater. Man erinnere sich nur an den japanischen Staatssekretär, welcher medienwirksam aber mit zittriger Hand ein Glas Wasser aus der direkten Umgebung Fukushimas trank, um zu beweisen, wie harmlos die Auswirkungen doch wären. Der Körperpoet Kazuma legt seitdem gekonnt mit seiner satirischen Tanzperformance Lies/Harmony den Finger in die Wunde und stellt das gewahrte Gesicht Japans in Kontrast zur strahlenden Wirklichkeit.
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Geboren in Japan, aufgewachsen in Sri Lanka, Paris, New York und Wien hat es den Vagabunden vor einigen Jahren nach Friedrichshagen verschlagen. Rund um den Müggelsee findet er optimale Bedingungen, um in seinen instinktiven und international geachteten Choreografien Politik, Natur und zeitgenössischen Tanz zu verschmelzen. Ganz im Stil des japanischen ‚Waldbadens‘ - bei dem es darum geht, durch aktives Erleben von Natur Stress abzubauen - gelingt es Kazuma, Kraft und Kreativität für neue Projekte zu tanken, welche den Körperpoeten bereits an die entlegensten Orte geführt haben.
So reiste er kürzlich mit dem Goethe-Institut nach Nowosibirsk, um in einem mit sibirischen Kindern entwickeltem Stück auf die Umweltverschmutzung der Gewässer hinzuweisen. In einer anderen politischen Performance setzte er sich mit dem Problem der Trösterfrauen auseinander - Koreanerinnen, die während des Krieges als Prostituierte japanischer Soldaten dienen mussten.
Zusammen mit Marcela Giesche ist Kazuma Glen Motomura einer der Mitbegründer der Lake Studios Berlin, in denen regelmäßig Workshops und Tanzperformances stattfinden und sowohl Profis als auch Amateure mit zeitgenössischem Tanz vertraut machen.
Neue Projekte von Kazuma Glen Motomura findet man auf seiner Internetseite: www.bodypoet.info
Workshops und Live-Performances: www.lakestudiosberlin.com