Die nächste UN-Klimakonferenz in Marrakesch rückt näher und beim Blick aus dem Fenster ist nicht zu erkennen, ob Treffen dieser Art die Menschheit wirklich weiter bringen. Da werden im Dezember 2015 in Paris noch Ziele zur Reduktion von Treibhausabgasen abgesteckt und Pläne erdacht, wie diese Ziele zu erreichen sind und dann kommt die Autoindustrie mit manipulierten Abgaswerten daher, um im Verkauf von Neuwagen die Nase vorn zu haben.
Seit 2009, dem Jahr der Umweltprämie, soll das so gehen, wenn die Jahreszahl nicht manipuliert ist. Welch Irrwitz, war die Umweltprämie zum einen dazu gedacht, die Autoindustrie zu unterstützen, die seit der Finanzkrise 2007 mit ständig sinkenden Verkaufszahlen zu kämpfen hatte. Zum anderen, darum ja der Name Umweltprämie, war sie dafür gedacht, die Fahrzeugflotte unseres Landes zu erneuern und damit die Schadstoffbelastung der Luft zu senken.
Das mit den steigenden Verkaufszahlen dürfte aufgegangen sein, wie spätestens 2014 zu erkennen war. In dem Jahr hatte Volkswagen einen Rekordgewinn von 12,7 Milliarden Euro zu verzeichnen und das bei einem Umsatz von 202,5 Milliarden Euro und einem Verkauf von mehr als zehn Millionen Fahrzeugen weltweit.
Die Schadstoffbelastung der Luft zu senken, ging in jeder Hinsicht wohl eher nach hinten los. So lag der tatsächliche Abgasausstoß für den VW Jetta um das 15- bis 35-fache über dem US-Grenzwert, für den VW Passat um das 5- bis 20-fache. Der Umwelt wird es in den letzten Jahren also egal gewesen sein, ob ein Neuwagen der Marke VW durch die Lande zuckelte, oder ob ein alteingesessenes Fahrzeug daherkam. Die Luft wird knapper, so oder so.
Theoretisch war die Klimakonferenz in Paris vielleicht ein Erfolg. Erstmals vereinbarten Industrie- und Schwellenländer, dass alle gemeinsam gegen den Klimawandel vorgehen. Fast 190 Länder haben ihre Klimaschutzpläne vorgelegt, nachdem nun das Ergebnis des letzten Weltklimaberichts des Intergovernemental Panel on Climate Change (IPCC) aus dem Jahr 2013/14 vorlag. Der Klimawandel ist echt und kein Hirngespinst von Leuten, die ihrer Wahrnehmung folgen beim Blick aus dem geöffneten Fenster: Hier stinkt`s zum Himmel!
Wie wird wohl der VW Konzern die auf ihn zurollenden 15 Milliarden Dollar zur Beilegung des Abgasskandals wieder reinholen? Holen wir noch einmal tief Luft und machen die Fenster dicht. Ein noch größerer Gedanke jedoch wäre, mehr und mehr wieder den aufrechten Gang zu üben und zu Fuß zu gehen. Der Umwelt zuliebe und auch für das eigene Wohlbefinden. Ob da die Autoindustrie noch mithalten kann?
Es stinkt zum Himmel
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