„Rotz´n´Roll“…Na dann, Gesundheit! (Ende)
Das ist es fast nie - dank der Aufenthalte im Freien, zu denen wir es freundlich zwingen und dank des frischen (in Smoothies versteckten) Gemüses, das zu sich zu nehmen wir es täglich nötigen. Doch die Viren waren stärker.
Ob die an den Türklinken der Schule, den Griffen in der Straßenbahn oder am Spielzeug der verschnupften Nachbarskinder hingen, ist jetzt auch egal. Jedenfalls hustet und röchelt das Kind, es schnieft, rotzt und sabbert sich durch die Tage. Dabei guckt es einen mit glasig-fiebrigen Augen an, murmelt „aua, mein Hals“ und verfällt dann nach ohrenbetäubenden Hustenattacken in stundenlangen kurzatmigen Schlaf. Es war zum Steinerweichen.
Das ging fast drei Tage lang so. Der Vater kochte hingebungsvoll täglich frischen Hustensaft aus eigenhändig kleingehackten Zwiebeln und Thymian. Dank des reichlich hinzugefügten Zuckers ließ sich der durchgeseihte Zwiebelsaft ganz gut in das schwach protestierende Kind einflößen. Schwieriger war es beim Salbeitee. Der schmeckt auch mit Honig immer noch nach Medizin.
Die Kinderärztin lächelte milde und schickte uns mit noch mehr Salbeitee und den Worten „Ja, das kann jetzt dauern, da müssen Sie Geduld haben“ wieder nach Hause. Am vierten Tag waren wir Eltern schon reichlich geschwächt. Aber dem Kinde ging es nun besser. Die Stimme war noch knarzig, aber wieder einsatzfähig und wurde sodann eingesetzt, um diverse Forderungen vorzutragen. Möglichst alle zwei Stunden Eis am Stiel, „weil die Ärztin gesagt hat, dass das gut gegen die Entzündung im Hals ist, Mama“. Videos wie „Die zertanzten Schuhe“ und „König Drosselbart“ stärken angeblich die Konzentration und darüber hinaus das Immunsystem.
Und tatsächlich: Am fünften Tag kann das Kind die Film-Texte auswendig aufsagen. Am sechsten tanzt es im Nachthemd wie wild durchs Haus und gibt das Repertoire seiner Radiohelden zum Besten. Die Nase läuft derweil sturzbachartig weiter. Wir freuen uns (ein bisschen). Vor uns liegen noch etwa drei Tage Hatschi
Und Rotz´n´Roll
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