Apropos Ofen: Diesen Sommer haben wieder alle ordentlich unterm Bärenfell geschwitzt. Immerhin war der Juni der heißeste seit Wetteraufzeichnung. Auch die erhoffte Abkühlung im Müggelsee erfüllte sich leider nicht, wenn beim Planschen in hoch temperiertem Gewässer kratziges Kraut an Wampe und Brust piekst. Der Klimawandel ist, so scheint es, ganz unerwarteterweise auch in Treptow-Köpenick angekommen.
Aber wie sehr sind Maulbär-Flora und -Fauna eigentlich wirklich vom Klimawandel bedroht? Gleich mal beim NABU nachgefragt. Die kennen sich doch mit Artenschutz aus. Wildtier des Jahres 2019 war — das Reh. Na toll, hat Bambi wieder abgeräumt, mit seinen tellergroßen Rehaugen. Das war ja klar!
Der Maulbär wird mal wieder übergangen. Bambi nervt ja schon lange. Kommt hier an, will frecherweise auch was von den Dominosteinen abhaben, wo es kaum noch fürs Bärenvolk reicht, blockiert die Straßen mit seinem Schwerlastenrad und postet ständig neue Fotos mit angeblich voll leckeren veganen Blumenwiesen auf seinem blöden Ichbinsotoll-Account.
Was bitte ist falsch an ʼner Bocki?
Erstmal auf Finstakram unter Bambis Wiesenpost kommentieren, wie doof Bambi aussieht und sein politisch-korrektes Gelaber nervt. Gleich noch 'n paar Dominosteine rein gepfiffen vor lauter Wut, tippt sich schon viel leichter in die Drukos.
Doch bevor der Maulbär einen digitalen Herzkasper erleidet, schicken wir ihn lieber in die analoge Welt. Denn dort ist es ruhig und beschaulich, eine Welt voller Wertschätzung, Empathie und gegenseitigem Respekt. Und für unsere ebenso friedvolle analoge Leserschaft, für alle Fans echter Realness, der Haptik und des Umblätterns hat das 37-köpfige Maulbär-Team weder Mühen, aber Kosten gescheut, um diese Ewiger-Dank-sei-euch-ihr-Maulbär-Mäzene-SuperPremiumSchnappszahlWinterausgabe auf den Köpenicker (Weihnachts)Markt zu werfen.
Ganz im Sinne des NABU wandelt dieses Prachtexemplar auf nachhaltigen und immergrünen Pfaden. Es entstand nämlich im Risographie-Druckverfahren, dem Bambi der Drucktechnik quasi: Wo sonst giftige Chemie den ökologischen Fußabdruck auf Yetiformat anwachsen lässt, wurde hier ohne Ozon und Tonergifte produziert.
Die Farben basieren auf Soja- und Reiskleie-Öl, die Printmaster (Fachfragen hierzu beantwortet der dauergestresste Chefredakteur gern) sind aus Hanf- oder Bananenblattfasern. Das klingt alles so lecker, da möchte man das Heft am liebsten sofort vernaschen!
Eine sinnlich-genussvolle Lektüre ganz ohne Flug- und anderweitiger Ökoscham wünscht
Die Maulbärcrew
(Bambi ist selbstverständlich mitgemeint!)
PS: Alle digital natives und/oder -migrants können natürlich nach wie vor ohne Paywall (dafür aber erst viel später) den Content dieser Sonderausgabe hier auf www.maulbär.com getten.