Ohne Musik wäre das Leben ein Irrtum

音楽のない人生は間違いだ
„Weder der Musikgenuss noch die Fähigkeit, Musik zu machen, sind Eigenschaften mit dem geringsten Nutzen für den Menschen“ schrieb einst Charles Darwin. Bei oberflächlicher Betrachtung mag der Meister der Vererbung natürlich recht haben. Man kann Musik schlecht essen.

Ssax Taiko Kopie
Foto: Björn Hofmann

Anfassen fällt auch nicht leicht. Warum also mögen Menschen Musik, geben Unsummen für Konzerttickets und Festivals aus? Fest steht, dass bereits Neugeborene Unterschiede von Harmonien und Rhythmen erkennen und darauf reagieren.

Die beiden musikalischen Weltenbummler Beate Gatscha und Gert Anklam sind experimentierfreudige Entdecker. Sie verstehen Musik als Brücke zum kulturellen Austausch und als anhaltenden Lernprozess. Auf der Suche nach neuen und eigenen Klangfarben bereisen sie die Weltgeschichte - vornehmlich asiatische Länder - und versuchen so viele musikalische Eindrücke zu sammeln wie möglich.

Das schliesst das Erlernen exotischer Instrumente wie der chinesischen Mundorgel Sheng, asiatischer Flöten und Perkussioninstrumente mit ein. „Wenn wir reisen, immer mit Instrument. Nie nackt.“ Beate Gatscha widmete sich mehrere Jahre der Ausbildung im klassischen indischen Tanz und der japanischen Taiko-Trommel. Seit 1996 arbeitet sie mit dem versierten Saxophonisten und Köpenicker Gert Anklam zusammen. Schon wenige Jahre später entwickelten sie gemeinsam ein eigenes, neues Instrument, die Wasserstichorgel.

Neben internationalen Konzerten und Festivals spielten sie ein Jahr nach der Nuklearkatastrophe von Fukushima gemeinsam mit buddhistischen Mönchen im ältesten Tempel Japans. Eine besondere Erfahrung. Trotzdem stellen sie fest, dass die Menschen zurückhaltend reagierten, wenn es um die eigenen kulturellen Wurzeln geht. Nicht nur in Japan. Auch der immer größer werdende Kontrast zwischen allgegenwärtiger Musikvermarktung über Streams, Castingshows im Fernsehen auf der einen und handgemachter Live- Musik in den Familien und Freundeskreisen - als soziale Erfahrung - auf der anderen Seite wird für sie immer deutlicher.

Mit Hilfe von René Wiese und der Popfabrik Berlin möchten sie nun ihre gewonnenen Erfahrungen als Musiker an alle Interessierten weitergeben, vor allem aber die Begeisterung für das Machen von Musik neu wecken und ein Bewußtsein für andere Kulturen schaffen. Los geht es mit dem in Berlin exklusiven und Ende November beginnenden Taiko- Schnupperkurs. Geeignet auch für Einsteiger ohne Notenkenntnisse. Denn das musikalische Grundverständnis, dass jeder seit Kindesbeinen mitbringt reicht aus, um schnelle Fortschritte mit Hilfe der japanischen Trommeln spürbar zu machen.

Gerade das Spielen in der Gruppe ermöglicht eine positive, gemeinsame Erfahrung und bietet durch die Bewegung einen Ausgleich zum starren Schreibtischalltag. Weitere Kurse wie etwa Saxophonunterricht sind zukünftig auch denkbar. Als längerfristiges Ziel möchten Beate Gatscha und Gert Anklam eine Art Musiksalon etablieren in dem man die Möglichkeit bekommt Musik auch aus anderen Kulturen kennenzulernen. Aktiv und als Zuhörer.

Wer also Interesse an exotischen Instrumenten und Klangwelten hat oder wieder einmal den Funken spüren möchte, der überspringt, wenn man gemeinsam musiziert, sollte die Chance nutzen und sich am 21. November in der Alten Möbelfabrik in Köpenick einfinden. Bei dem dort stattfindenen Willkommensfest bekommt man einen kleinen Einblick in die Möglichkeiten, die einem das weitgereiste Musikerpaar zukünftig bietet.


Willkommenfest am 21. November in der Alten Möbelfabrik.
Ab dem 29. November beginnt der Taiko-Schnupperkurs.
Nähere Informationen auf www.trommelshow.com
oder auf www.popfabrik-berlin.de
Alte Möbelfabrik Köpenick, Karlstrasse 12, 12557 Berlin


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