Die Kraft der Elemente

Frühlingszeit – Rausgehzeit
Naturzeit, Wald- und Wiesenzeit. Zeit, die Elemente zu genießen. Die sind ja eigentlich das ganze Jahr über da, nur im Frühjahr, wenn die Lebensgeister erwachen, fällt uns auf, dass es da auch noch eine Welt außerhalb des „Kommlassesunskuscheligmachen“ gibt, die nicht nur „nasskaltundungemütlich“ ist. Genau genommen gibt es aus yogischer Sicht nichts, das außerhalb der fünf Elemente existiert, die ich Ihnen hier vorstellen will. Das ganze Universum besteht aus ihnen. Es lohnt sich also, in die Welt von Erde, Wasser, Feuer, Luft und Äther einzutauchen.
Das Gute ist, dass wir alles dazu direkt vor unserer Haustür finden. Der kommende Frühling bietet die perfekte Gelegenheit dazu. Im Folgenden finden Sie fünf kurze Texte, die die Elemente vorstellen und Ihnen Anregungen geben, wie Sie sich mit diesen verbinden können. Viel Spaß!

Erde

Erde ist, wovon wir kommen und wohin wir gehen. Sie ist unser aller Heimat. Es gibt nur die eine. Das Element Erde betont somit Einheit und auch Alleinsein, das sich in All-eins- Sein wandeln kann. Der Same, der einsam in der Erde schläft, trägt in sich die Möglichkeit einer blühenden Blume. Vielleicht ist auch unsere Seele ein Same, der sich entfalten will. Erdige Tätigkeiten: sind bspw. laufen, wandern, (still) sitzen, entspannen, schlafen oder die gute alte Gartenarbeit. Meditation: Finden Sie einen ruhigen Ort im Wald. Wählen Sie sich einen schönen Baum aus. Lehnen Sie sich bequem an ihn an und schließen Sie die Augen. Richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf Ihren Geruchssinn. Meditieren Sie auf die Tatsache, dass der Baum, an dem Sie lehnen, aus einem winzigen Samen entstanden ist. Besondere Erdkraftorte: um sich mit den Qualitäten dieses Elements zu verbinden sind Berge, Felsen und Wüste, Start und Ziel. Erdkraftorte in unserer Umgebung sind z. B. die Kranichberge in Woltersdorf oder im Kleinen ein beliebiger Findling am Teufelssee.

Wasser

Alles Leben kommt aus dem Wasser. Ohne Wasser kann kein Same gedeihen. Wasser reinigt. Ca. 70 Prozent unseres Körpersbestehen aus Wasser, ca. 7/10 der Erde sind mit Wasser bedeckt. Psychologisch ist Wasser mit unseren Emotionen verbunden, vor allem mit Sehnsucht, Traurigkeit und Mitgefühl, aber auch mit Macht und Machtlosigkeit; das Meer entspricht sinnbildlich dem Unbewussten. Tätigkeiten die sie mit dem Wasserelement verbinden: Trinken, Duschen und Baden, Diät und Fasten (viel trinken!), Essen, Saubermachen, Weinen. Meditation: Gehen Sie zu einem fließenden Gewässer, beobachten Sie den Fluss des Wassers. Erlauben Sie sich, sich von dessen Bewegung mitnehmen zu lassen, lassen Sie Ihre Gedanken fließen, halten Sie nichts fest. Eine schöne Affirmation hier ist bspw.: „Panta rhei – alles fließt.“ Wasserkraftorte: sind bspw. Seen, Flüsse oder Wasserfälle, aber auch die Badewanne. Ein besonders schöner Ort ist z. B. der Badestrand hinter dem Clubhaus Müggelsee nur wenige Fußminuten vom Spreetunnel entfernt. Von hier aus lässt sich der Sonnenaufgang über dem See herrlich miterleben. (Siehe auch Feuerkraftorte.)

Feuer

Feuer kann wärmen oder verbrennen, erhellen oder blenden. Feuer fasziniert, so wie wir uns von unserem visuellen Sinn oft faszinieren, ja hypnotisieren lassen. Es ist verbunden mit Handlung und Aktion, mit Freundlichkeit, Großzügigkeit und Enthusiasmus, aber auch mit Wut und Zerstörung. Tätigkeiten: Schwitzen, Lachen, Streiten, Spaß haben. Meditation: Kurz vor Sonnenuntergang bzw. kurz nach Sonnenaufgang in die Sonne schauen (bis die Sonne einen Daumenbreit über dem Horizont steht). Wenn möglich ohne zu blinzeln. Halten Sie Ihren Blick auf die Sonne fixiert. Das reinigt die Augen und die Leber. Feuerkraftorte: Lagerfeuer, Sauna, Vulkane, praller Sonnenschein, Hitze im allgemeinen. Der Badestrand direkt hinter dem Wasserwerk bietet ein so sanftes Gefälle,dass man ca. 100 m in den Müggelsee hineinlaufen kann, um sich von dort aus nach Westen, dem Sonnenuntergang zuzuwenden.

Luft

Luft ist verbunden mit Atmen. Atmen und „Atman“, das Sanskritwort für Seele, sind innig miteinander verwoben. Luft ist Wind, und wie uns der Wind unvorhersagbar und überraschend ins Gesicht blasen kann, ist unsere Zukunft uns in ihrer Unvorhersagbarkeit immer einen Schritt voraus. Die Qualität der Luft bringt uns in Kontakt mit unserem Tastsinn, ist es doch sie, die uns über unseren Atem aufs Innerste berührt. Tätigkeiten: Atmen, Atmen, Atmen, sich berühren lassen und berühren (innerlich und äußerlich), sich bewusst werden, meditieren, musizieren, tanzen, Drachensteigen lassen. Meditation: Partnerübung: Blindwalk. Geben Sie einem Partner die Hand. Schließen Sie die Augen, lassen Sie sich führen. Beobachten Sie in sich, was geschieht, wenn der für uns primäre Sinn des Sehens wegfällt (und widerstehen Sie der Versuchung, die Augen gleich wieder zu öffnen). Sie können diese Übung mit einem Mantra oder einem Atemrhythmus (bspw. viermal einatmen und viermal ausatmen) unterstützen. Gehen Sie so eine Weile spazieren, ruhig auch mal querfeldein. Diese Übung fördert Vertrauen und steigert die Sensibilität. Luftkraftorte: die Bergspitze des Großen Müggelberges. Hier stehen Sie in einer Höhe von 114,7 m (Wow!) auf der höchsten natürlichen Erhebung Berlins – nur noch der Himmel ist über Ihnen.  

Äther

Äther ist das mysteriöseste aller Elemente. Es ist das Medium, das alle Elemente hervorbringt, beinhaltet und verbindet. Das Schlüsselwort hier lautet Kommunikation. Äther ist die Verbindung von allem zu allem – das Medium der Integration. Es ist mit unserem Hörsinn und dem Sprechen und Singen verbunden. Tätigkeiten: Kommunizieren, Lernen und Lehren, Singen, Sprechen und Lauschen, Kochen. Meditation: Partnerübung: Setzen Sie sich Ihrem Partner gegenüber. Wählen Sie, wer von Ihnen zu sprechen beginnt. Der andere lauscht. Sprechen (oder schweigen) Sie über alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Wechseln Sie nach genau zehn Minuten (!) die Rollen. Nun lauschen Sie für zehn Minuten, während Ihr Gegenüber spricht. Als Sprecher: Sprechen Sie in Ich-Botschaften. Bleiben Sie bei sich. Als Hörer: Seien Sie ganz Ohr. Beobachten Sie, wie sich Ihre Sprache verändert, wenn Ihnen jemand bedingungslos zuhört. Wiederholen Sie den Zyklus höchstens zweimal. Dies ist eine äußerst kraftvolle Übung! Nehmen Sie sich Zeit und machen Sie sie mit einem Menschen Ihres Vertrauens. Ätherkraftorte: Der Weltraum, der innere Kosmos (das Universum in uns), auf des Messers Schneide, mit dem Rücken an der Wand, Kochen, Wendepunkte und profaner der Spreetunnel, wo Sie mit herrlich viel Hall ihrer eigenen Stimme beim Singen zuhören können. Aaaaaaauuuuummmm Teilen Sie mir gerne Ihre Erfahrungen mit den Übungen mit. Nutzen Sie hierzu die Kommentarfunktion der Webseite. Eine kraftvolle Zeit wünscht Ihnen Ihr Beant Singh Hergo

Fünf gegen den kleinen Riesen. Collage von Andreas Hartung Erzählung

Fünf gegen den kleinen Riesen

Collage: Andreas Hartung Mit der heißen Tasse setzte sich der kleine Riese an den zu großen Eichentisch. (Ob es noch...

Glosse

Leben und Nebel lassen

Gedanken im Nebel Was Hundebesitzer, Bäcker und Nachtschwärmer bereits bemerkt haben, ist nun auch bei mir angekommen: Der Herbst steht nicht...

Verlassene Frau mit Blick in den Nebel Maulbeertipp

Alles aus! Oder die Chance auf einen wunderbaren Neuanfang?

„Es ist aus!“ Ein Satz, der dir den Boden unter den Füßen wegzieht, Sonnenschein in Finsternis verwandelt und deinen Frühstückskaffee...