Das Keramikatelier Jolejo! in der Dammvorstadt

Zum zehnjährigen Jubiläum

Claudia Püschel im Keramikatelier Jolejo!

Auf dem alltäglichen hektischen Weg in Köpenicks größte Kaufhalle ist ein Abstecher von der Bahnhofsstraße in die Kinzerallee sehr lohnenswert. Dort erwartet die Besucher eine ganz besondere Welt. Eine Welt, die bezaubert und neugierig macht, in der es viel zu sehen gibt. Ein Welt, in der die Uhren anders ticken und in der man zur Ruhe kommt.

Vor zehn Jahren öffnete Claudia Püschel zum ersten Mal die Türen ihres Keramikgeschäfts „Jolejo!“ in der Kinzerallee. Hier gibt es neben handgemachten Tassen, Bechern und Tellern auch Figuren aus Keramik. „Jolejo!“ klingt nach Spanien und sonnengelber Wärme – eine Wortschöpfung von Claudia Püschel, die sich aus den Namen ihrer vier Kinder zusammensetzt und den ganz eigenen Stil ihrer Keramikkunst beschreibt. Besucht man die ursprünglich aus Leipzig stammende Künstlerin in ihrem kleinen Geschäft, das auch Werkstatt zugleich ist, kann man ihr dabei zusehen, wie sie an der Drehscheibe mit Hingabe und Konzentration arbeitet. Mit gekonnten scheinbar leichten Handbewegungen zaubert sie auf der Drehscheibe Tassen, Becher und Teller. Es hat sie schon immer fasziniert, etwas mit den Händen zu erschaffen. Am liebsten arbeitet sie mit Steingut. Mit dem weißen Ton lassen sich besonders gut die großen, schmalen oder kleinen und zarten, filigranen Lebewesen gestalten, die ihr Geschäft bevölkern.

Ton ist ein behäbiges und beruhigendes Material.

Als Claudia Püschel mit dem ersten Kind schwanger war, begann sie zu töpfern und entdeckte eine Affinität zu Handwerk und Material, sodass ihr einmal die Woche Töpferkurs nicht mehr ausreichte. Kurzerhand mietete sie im Prenzlauer Berg ein Atelier, um das Handwerk von der Pike auf zu lernen, bis sie in Köpenick ihr eigenes Keramikgeschäft eröffnete. Bis heute hat sich Claudia Püschel den offenen Blick und ihre Neugier erhalten, die für ihre künstlerische Arbeit essentiell sind. Sich ausprobieren und experimentieren gehören ebenso dazu wie das Scheitern, Ideen wieder zu verwerfen und Produkte aus Ton neu zu formen. Für eine der Kategorien Künstlerin oder Handwerkerin möchte sie sich nicht entscheiden. Die Mischung macht es: „Ich bin keine reine Handwerkerin – eben eine Kunsthandwerkerin“. Bis man die eigene Tasse in der Hand hält, braucht es etwas Zeit. Zuerst wird die Tonmasse so lange auf der Drehscheibe gedreht, bis Teller oder Tasse die gewünschte Form haben. Anschließend muss der Rohling trocknen und wird gebrannt. Danach wird er glasiert und/oder bemalt, um dann ein zweites Mal gebrannt zu werden. Es sieht ganz leicht und einfach aus, wenn Claudia Püschel die Tonmasse zu einer Schale formt. Tatsächlich braucht es viele Jahre, um die richtigen Handgriffe zu können. Sie beherrscht ihr Handwerk mittlerweile so perfekt, dass die gedrehten Gefäße beinahe komplett identisch aussehen. Aber eben nur beinahe, denn jede Müslischale und Teetasse sind handgemacht und haben ihre ganz individuelle Note. Schlussendlich dauert es bis zum fertigen Produkt in der Regel drei Wochen. Dass die Uhren hier anders ticken, ist sicher ein Grund, warum die Keramik-Kurse so gut besucht sind. Regelmäßig veranstaltet Claudia Püschel Workshops, in denen Groß und Klein das traditionelle Handwerk lernen und eine eigene Müslischale oder Figuren gestalten können. Kreativität und Phantasie sind dabei keine Grenzen gesetzt. Und die Nachfrage nach den Workshops ist riesengroß. Gerade in den Kursen für Kinder kommen der sympathischen Kunsthandwerkerin ihre Erfahrungen als Erzieherin sehr zu Gute. Die Arbeit mit einem Material, das beruhigend wirkt, die Geselligkeit und der Spaß am Selbermachen entspannen ungemein und sind für viele Kursteilnehmer ein Ausgleich zum Alltag. Und wenn die Müslischale im Workshop nicht so richtig in Form kommt – kein Problem: Dann kauft man eben eine der viele schöne Schalen oder Tassen im „Jolejo!“.   Foto: Matthias Vorbau

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