Mauritius, 20'17'S, 057'33'E
Dodos, Sega und die Blaue Mauritius. – Gibt es noch mehr zu entdecken rund um die Insel im Indik, zweitausend Kilometer von der afrikanischen Ostküste entfernt? Am besten erkundet man das Eiland mit der wechselvollen Geschichte per Boot. Seinen Namen verdankt der kleine Inselstaat übrigens den ersten holländischen Siedlern, die es im 16. Jahrhundert nach ihrem König Moritz von Oranien benannt haben.
„Relax. You`re in Paradise“, sagt Taxifahrer Damen Beerbaul auf der Fahrt vom Sir Seewoosa-gur Ramgoolam International Airport zur Basis des einzigen Charterbetriebes, der Mehrtages- Charter anbietet. Die Fahrt geht vorbei an ausgedehnten, sattgrünen Zuckerrohr-Feldern. Im Hintergrund scharfzackige Berge. Schließlich, am westlichsten Stück des Motorways: das Meer. Endlich. Tief durchatmen. Relax. Drei Stunden und etwa sieben Seemeilen später. Zum ersten mal auf unserem Törn durch die Inselwelt des Indiks fallen die Segel. Als der Katamaran vom Typ Lagoon 380 unter Maschine eine schmale Riffdurchfahrt passiert, halten Crew und Gäste für einen Augenblick den Atem an.
Die Korallenbänke umschließen in einem großen Oval die Inseln Flat Island und Gabriel Island vor der Nordspitze von Mauritius. Drohend recken sie ihre scharfzackigen Spitzen bis dicht unter die Wasseroberfläche. Nur Skipper Gibet Jude bleibt völlig cool. Konzentriert bedient der Mauritier afrikanischer Abstammung die Hebel der beiden Einbaumaschinen. Ein wenig „tricky“ sei die Passage des nur etwa 12 Meter breiten Tores schon, gekennzeichnet nur durch zwei rostige, verbogene Eisenstangen, gibt der Zweiundvierzigjährige zu. Der Bootsmann liebt das Meer. Und er liebt seinen Job. Auch wenn der ihm nicht mehr als umgerechnet neun Euro am Tag einbringt.
Kat-Segeln rund um Mauritius hat Vorteile, nicht nur für Segler: Neben der guten Erreichbarkeit auch der verstecktesten Strände und geschützter Lagunen ist es eine leichte Art des Seins, eine zumeist preiswerte und individuelle im Vergleich zu den Hotelneubauten am Strand zudem. Und: Heisst man etwa am Morgen nur früh genug die Segel auf, hat man die schönsten Plätze, etwa auf der Ile aux Cerfs im Osten oder vor der südlich gelegenen Ile aux Benetiers, ganz für sich allein. Zumindest für ein paar Stunden, bevor am Vormittag die Tagescharterboote in die Lagunen einfallen und die Foto- Jagd auf Delfine eröffnen. Das ist überhaupt die beste Zeit auf den Inseln: Kurz bevor die Sonne gegen sechs Uhr aufgeht – bis zu dem Punkt, an dem sie etwa eine handbreit über dem weiten Horiziont steht. Still ist es dann. Und angenehm kühl. Am Strand vor der Mündung des Grande Riviore Noire im Südwesten der Insel schlägt ein Musiker mit einem Holzstab die Bobre, ein über einen Bogen gespanntes Drahtseil mit einer Kalebasse als Resonanzkörper.
Ein anderer schlägt die Ziegenhaut bespannte Ravanne Trommel dazu, fertig ist ein Rhythmus, dem man sich nur schwer entziehen kann, und der eine überdurchschnittliche Beweglichkeit in der Hüfte erfor-dert. – Hier ist die Sega, der von Emotionen, Erotik und teils ekstatischen Bewegungen dominierte originär mauritische Tanz mit ein wenig Glück noch pur, sprich: spontan, und nicht kommerziell, zu erleben. Von den Booten der afrikanisch-stämmigen Einheimischen klingen andere Melodien: Der Seggae, eine Mischung aus Sega und Reggea. Ja, es gibt noch vieles zu entdecken. Am besten erkundet man das Eiland mit der wechselvollen Geschichte noch einmal…
Vielleicht, mit etwas Glück, begegnen wir dann auch dem Wahrzeichen von Mauritius, einer der als längst ausgestorben geltenden, volkstümlich Dodo genannten Dronte, einem flugunfähigen, schwanzlosen Vogel, der so plump und rund gewesen sein soll, dass sein Bauch am Boden schleifte.
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